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Martin Hoffmann
Gäste versammeln.
Kenntlich machen
256 Seiten
zahlreiche Abbildungen
Herausgeber:
Eine Art Fabrik
eineartfabrik@gmail.com
Herstellung:
Reset
St.Pauli, Hamburg
Preis: 35 € zzgl. 5 € Versand
Bestellung auch bei:
Martin Hoffmann
hoffmann_grafik@gmx.de |
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Vorwort
Im dritten Frühjahr zerstört das Militär der Russischen Föderation Leben, Häuser und Landschaften in der Ukraine. Seit dem Massaker und den Gewalttaten der Hamas-Männer am 7. Oktober 2023 höre ich aus Palästina und Israel Nachrichten vom Sterben und sehe Bilder von flüchtenden Familien und zerbombten Gebäuden.
Im Entsetzen über »die Welt« ein Buch über mein Tun in den vergangenen 25 Jahren zusammenstellen? Alles Geschehen scheint zu beweisen, dass die Werte, die mir und meinem Umkreis wichtig sind, für die wir uns engagiert haben und es wieder und wieder versuchen, anderen egal sind, sie ihre Ziele unerbittlich anstreben. Ist Verständigung über Gemeinsames nur noch in kleinen Zirkeln möglich? Derartige Fragen ließen sich noch viele formulieren – in der Ungewissheit, wann und wie der Klimawandel den Kindern und Enkel:innen die Zukunft verstellen wird.
Es liegt so nah, Friedrich Nietzsche zu zitieren. »Die Wahrheit ist hässlich:
Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen.«
Das notierte er in den Jahren 1887 bis 1889.
»Dennoch« ist das Wort, das ich gefunden habe, um weiterhin Papierfetzen übereinander kleben oder mit spitzem Bleistift zeichnen zu können – um Resignation abzuweisen.
In diesem Buch treffen Sie meine Gäste. Die meisten habe ich eingeladen, ohne sie zu kennen: Köpfe und Figuren wurden kenntlich aus Lagen von durchscheinenden Schnipseln.
Die konstruierten und mit spitzem Bleistift ausgeführten Zeichnungen bilden Kontrapunkte. In die dargestellten Situationen lade ich Sie mit Ihren Sinnen ein.
Das Buch haben wir so angelegt:
Abbildungen von künstlerischen Arbeiten markieren auf den rechten Seiten einen Weg durch mein bildnerisches Schaffen.
Die Folge der Collagen, der »Gäste«, beginnt mit den neuesten und wird mehrfach unterbrochen von Zeichnungen. Chronologisch ist der Ablauf nicht.
Auf den linken Buchseiten gibt es Abschnitte aus den Gesprächen mit Susanne Rockweiler zu lesen, begleitet von Arbeiten aus der Zeit vor 1989, Beispielen meiner Buch- und Ausstellungsgestaltungen und anderer Aktivitäten. Am Ende steht ein Zyklus von Collagen zur DDR.
Befreundete Autorinnen und Autoren sind mir bekannte Gäste: Sie hatte ich gebeten, eine Collage zu wählen und als Anlass für einen Text zu nehmen. Sie beziehen auf je ihre Weise die Diversität von Personen ein.
Dieser Rückblick wurde möglich durch die finanzielle Unterstützung Vieler! Freundinnen und Freunde wirkten mit durch
ermutigende Begleitung, Reflexion auslösende Fragen und Übernahme organisatorischer Notwendigkeiten. Danke!
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Reaktionen
Nun habe ich mit Freude und immer neuem Staunen in ihrem Buch gelesen, geblättert, geschaut… was da aufgeblättert, erinnernd an zurückliegende Ereignisse eingelassen werden will in das Mitbedenken der Zeit der hier erinnerten Geschehnisse, prägenden Begegnungen.
Vor mir liegt ein aufregendes,hier und da abgründiges Kaleidoskop janusköpfiger Wechselspiele und Beteiligungen, wachsamer Zeitgenossenschaft, trotziges Weitermachen mit spitzem Bleistift und und Collagen aus übereinander geklebten Pergaminpapier-Fetzen. Die Galerie der von Ihnen gesehenen Menschengesichter in der Serie »Köpfe« geht mir fast unter die Haut. Fragiles, gefährdetes Dasein.
Christhard-Georg Neubert · November 2024
... daß dieses Buch so reichhaltig ist, daß es jeder verkürzenden Darstellung widersteht - man müßte ins Einzelne gehen, um ihm gerecht zu werden. Es ist ein erstaunliches Buch, durch Sorgfalt, Vielseitigkeit, Intensität frappierend, monumental und intim zugleich und mit den beiden Hauptsträngen der Darstellung - den Interieurzeichnungen und den Klebeporträts - immer auch die soziale Aktionssphäre in Sicht bringend, als den Gegenpol der Verlorenheit (soll ich Seins-Verlorenheit sagen?), von der die graphischen Arbeiten Kunde geben. Daß Melancholie nicht Resignation ist, wird so unmittelbar deutlich.
Den menschenleeren Gehäusen gegenwärtigen Daseins in ihrer stupenden Geistverlassenheit konfrontierst Du die Antlitze denkbarer Bewohner in bandagierter Stummheit, einer geisterhaften Reglosigkeit, aber keine Polemik geht in beiden Sphären um, sondern eine Sachlichkeit herrscht, die sich jeden Kommentar verbietet und ihn auch dem Betrachter untersagen will - er hat hinzunehmen, was er geformt sieht, es hat den Anspruch des Unbedingten auch und gerade dort, wo das ganz Belanglose - Türen, Treppen oder Karosseriedetails - ins Bild tritt.
Die linken Seiten jeweils als variabler Kontrapunkt - hier ist alles "durchkomponiert"; der in monumentale Einsamkeit gerückte Einzelne ist niemals mit sich allein, sondern wird durch sein Gegenteil, die kommunikative Sphäre in allen ihren Gestalten, relativiert, was auch im Gegensinn funktioniert, als Relativierung des Kommunikativen. Höchst informativ die Selbstdarstellung des Zeichners - seines Wollen und Machens - in dem Gespräch mit Frau Rockweiler; man erfährt, wie dies alles gemacht ist, und wollte es immer schon wissen; mit der Technik wird nicht hinterm Berge gehalten.
Gibt es ein im Objektiven und Subjektiven gründlicheres Künstlerbuch als dieses? Es bestürzt durch Vollkommenheit (wenn ich vom Titel absehe, der eine Verlegenheitslösung ist und wohl sein mußte).
Friedrich Dieckmann · Dezember 2024
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Martin Hoffmann
Köpfe Räume
mit Beiträgen von
Gerda Lepke
Jutta Seidel
Christa Wolf
Günter Franck
Jan Heinke
Konrad Knebel
Lutz Kreisel
Christian Lehnert
48 Seiten
zahlreiche Abbildungen
Herausgeber:
Martin Hoffmann
2011
Preis: 15 € zzgl. Versand
Bestellung:
Martin Hoffmann
hoffmann_grafik@gmx.de |
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Martin Hoffmann
Reflexe aus Papier und Schatten
mit Beiträgen von
Manfred Butzmann
Hans Misselwitz
Gerhard Rein
Christa Wolf
Gerhard Wolf
112 Seiten
zahlreiche Abbildungen
Gespräch mit Peter Böthig (Hg.)
1996
ISBN 3-928942-40-9
Gerhard Wolf Janus press
Preis: 15 € zzgl. Versand
Bestellung:
Martin Hoffmann
hoffmann_grafik@gmx.de |
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